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Architekt: Paul Wolf
Bauzeit: 1927 - 29
Adresse: Hülßestraße 16
"Beim Bau der 45. Volksschule fanden moderne pädagogische
und architektonische Grundsätze Berücksichtigung. Der dem
Neuen Bauen verwandte dreigeschossige Flachdachkomplex ist von Sportplätzen
und Grünanlagen umgeben. Der Mitteltrakt des dreiflügeligen
Gebäudes ist senkrecht zur Längsachse der Siedlung an der
Tomaer Straße angelegt, mit der die Schule eine städtebauliche
Einheit bildet. Haupteingang und Treppenhaus werden durch vertikale
Fensterbänder und einen herausragenden Saal betont. Zwei Flügelbauten
von unterschiedlicher Länge flankieren den Mittelbau. Die einfache
und klare Gliederung der schmucklosen Fassaden durch regelmäßige
horizontale Fensterbänder wird an den Treppenhäusern durch
Vertikalachsen aufgelockert.
Die rückseitigen Gebäudeecken wurden durch turmartig wirkenden
Anbauten betont, in denen sich übereinander je drei ursprünglich
offene Freiluftunterrichtsräume befanden."
(Architekturführer Dresden 1997)
Der u-förmige Schulneubau im damals bevölkerungsreichen
Dresdner Arbeiterbezirk Reick feierte geradezu den Triumph der Neuen
Sachlichkeit. Leider wurden die den Bau auflockernden Freiluftunterrichtsräume
(Loggien) nach Teilzerstörungen 1945 nicht mehr aufgebaut. (Foto:
Gymnasium von der Hofseite 2006)
Mehr
Farbe!
Die Schule wurde 2006 - 2008 endlich grundlegend saniert.
Man hat sich nach eingehenden Farbuntersuchungen für einen hellen
rötlich-braunen Farbton entschieden. Alles
wirkt jetzt frischer und lebendiger. Sogar die etwas monotone Fensterreihung
und die mangelnde Gliederung des massigen Baukörpers an sich,
sieht man einemal von der Betonung des mittleren Treppenhauses ab,
wirken jetzt eher sachlich als trist.
Zur Entstehungszeit war die 45. Volksschule mit 32 Klassen die modernste
neuzeitliche Schule der Stadt. Neben den hellen, freundlichen, nach
Süden gelegenen Zimmern gab es Spezialräume, Duschen, Speisesaal,
Werk- und Waschräume, einen Montessori-Kindergarten der Vorschulerziehung,
Turnhallen mit Galerie, sechs Freiluftklassenzimmer, Filmvorführungsräume,
2 Dachgärten für Astronomie, eine Aula und eine Hausmeisterwohnung.
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Die Schule sollte städtebaulich integraler Bestandteil des umgebenden
Siedlungsgebietes mit seinem großen Garten- und Grünlandflächen
sein.
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Das Hülße-Gymnasium
vor der Sanierung (Foto: 2004)
Das Hülße-Gymnasium nach der Sanierung (Fotos: S. Baumgärtel,
Jan. 2006). |