Sachsenbad
Dresden
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"Das
aus quaderförmigen Körpern zusammengesetzte Gebäude
entstand als Kernstück eines größeren "Sportparks".
Um eine zweigeschossige Schwimmhalle gruppieren sich zwei langgestreckte,
dreigeschossige Trakte, deren Fenster durch Gesimse horizontal zusammengefaßt
sind, sowie ein eingeschobener Baukörper, dessen zurückgesetzte
Vorderfront mit Haupteingang von den Längsflügeln gerahmt
wird. Den rückwärtigen Abschluß dieser Baukörper,
in denen sich Umkleiden, Brause- und Wannenbäder befanden, bilden
zwei quergelagerte, vorkragende Treppenhäuser, an die sich ein
eingeschossiger Querbau anschließt. Dieser trägt einen
auf Stützen ruhenden Quader, der die Wasserbehälter enthielt (siehe zweites Foto rechte Leiste).
Die darunter befindliche Terrasse war als Verbindung vom Hallenbad
zu einem nicht realisieren Freiluftbecken konzipiert. Eine stählerne
Satteldachkonstruktion trägt die gestaffelten Aufbauten. Zum Schwimmbecken (11 x 25 m) mit "amphitheratralisch ansteigende Stufen" einer Zuschauergalerie für Sportveranstaltungen kamen weitere Abteilungen hinzu: ein irisch-römisches Bad mit Dampf-, Heißluft-, Massage- und Ruheräumen im EG, Wannen-, Brause- und Kurbäder im 2. OG, ein Gymnastikraum im Dachgeschoss. Plätze
des 20. Jahrhunderts
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Stand 2018 Es
gibt Hoffnung für das Sachsenbad. Eine neue Sachsenbad-Studie vom
Oktober 2017 ist fertig gestellt.
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Paul Wolf Ein Eckpfeiler seines Schaffens als Stadtbaurat bestand in der Ausrichtung Dresdens als Stadt der (Volks-) Gesundheit, der Hygiene und guten Durchlüftung durch viel Grün. Bereits die große internationale Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden hatte der landschaftlich geprägten Großstadt starke stadtplanerische Impulse gegeben. Paul Wolf entwickelte eigene Konzepte, in denen ein Netz von Grünflächen "wie Adern den menschlichen Körper den Organismus der Stadt durchdringen" sollte. (1927) Auch seine Vision für den Arbeiterbezirk Pieschen, in denen die meisten Menschen ohne eigenes Badezimmer lebten, kennzeichnete diese Prioritätssetzung: um ein modernes Volksbad im Zentrum erstreckt sich ein ausgedehnter Sportpark mit Grünräumen, Erholungs- und Kleingartenflächen. Leider sind Planzeichnungen von 1928 im Krieg verloren gegangen, lediglich ein modifizierter Plan von 1941 für dieses Gebiet hat sich erhalten, in dem ein "Gemeinschaftshaus" der "Hitlerjugend" neu hinzugefügt wird. Wichtig aber bleibt hier die Idee einer durchziehenden Grünschneise von der Leipziger Straße bis zur Eisenbahntrasse im Norden. |
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(Allerdings hätte der neue Park den Abriss des Dorfkerns von Altpieschen mit zahlreichen Fachwerkgehöften, z.T. von 1710 bedeutet.)
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Entwurf Bebauungsplan Dresden-Pieschen, April 1941 (bearbeitet) Vergrößerung, links: die Elbe, blau: Sachsenbad Wolfs Planungen für ein grünes Parkband konnte nur teilweise umgesetzt werden, u.a. mit der Kleingartensiedlung 1938, die im Viertelkreis um das Sportstadion angeordnet ist. Literatur: Wolf, Paul: Städtische Freiluft- und Hallenbäder, In DBZ 1930, 3. Sept., ST Nr. 12-13. Laudel, Heidrun: Paul Wolf - Dresdner Stadtbaurat ab 1922 - und seine Planungen zu einem Volkspark für Dresden-Pieschen. - Dresdner Hefte Nr. 25. Herausgeber: Rat des Bezirkes Dresden Abt. Kultur, Kulturakademie des Bezirkes Dresden. 1/1991 |
Dresden Pieschen in der Gegenwart, blau: Sachsenbad, gut zu erkennen: Sportplatz und nördlich davon Kleingartenanlage. |
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