Hochhaus-
Ideenwettbewerb für den "Dresdner Anzeiger" am Johannes-
Ring 1925
|
||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
Im
ganzen 20.Jahrhundert wurde in Dresden über Hochhäuser und Türme
diskutiert. Immer ging es dabei auch um die
Silhouette.
Bereits der Bau des neuen Dresdner Rathausturmes 1905-10 mit 100
Metern sollte sich in die Elbansicht einordnen. Progressive
Architekten, wie z.B. Peter Behrens mahnten: Durch eine baupolizeiliche
Ausnahmebewilligung hinsichtlich der Geschoßzahl konnten in
der Gestaltung und Höhe die ansonsten strengen allgemeinen Vorschriften
der Stadt Dresden außer Kraft gesetzt werden. Die architektonische
Gestaltung der Gebäudegruppe sowie die Verwendung der Baustoffe
war den Teilnehmern freigestellt. Es war lediglich gefordert, daß
die Architektur "sich entsprechend der bedeutsamen Lage im Bilde
der inneren Stadt, sowie der näheren Umgebung (wie dem z.B. unter
Denkmalschutz stehenden "Ministerhotel" und dem Gesamtbild
der Ringstraße) so einzufügen hat, daß sie hier eine
charakteristische Steigerung dieses städtebaulichen hervorragenden
Punktes der Stadt darstellt, aber auch von weiterer Entfernung, insbesondere
von den die Stadt Dresden umgebenden Höhenzügen aus gesehen,
das wertvolle charakteristische Gesamtbild der Altstadt nicht beeinträchtige."
Dazu wurde extra ein Modell der Innenstadt im Maßstab von 1:
1000 verwendet, indem die Beiträge eingefügt wurden. Das
Urteilsspruch des Preisgerichtets war einstimmig.
Im Folgenden werden die Preisträger des Wettbewerbs vorgestellt. Quelle ist: Deutsche Bauzeitung 1926, Nr. 44 und 52: "Ideen-Wettbewerb zu einem Geschäftshaus für den Dresdner Anzeiger, verbunden mit einem Bürohaus" von Stadtbaurat Paul Wolf Kein I. Preis II. Preis
- 9000 M
Urteil des Preisgerichts
in Deutsche Bauzeitung Nr. 44 - 1926
III. Preis
von 7250 M
III. Preis
von 7250 M
IV. Preis
von 5500 M
IV. Preis von
5500 |
Lageplan
Wagner- Poltrock + Rob. Jüttner (Chemnitz) |
|||||||||
Prof. Heinrich
Tessenow (Dresden) - Ankauf von 2000 M
Prof. Adolf
Muesmann (Dresden- Blasewitz) - Ankauf von 2000 M
Dr.- Ing. Fritz
Schröder, unter Mitarbeit von Karl Schröder - (Heidelberg-Neuenheim)
|
|||||||||
Lageplan Stockhausen - Richter |
|||||||||
Dipl.- Ing. Jul. Th. Schweighart und Arch. Rich. Haffner (Augsburg) - Ankauf 2000 M Lageplan Schweighart + Haffner
Architekt Schreiter und Schlag und Reg.- Baumeister Döll (Jena) - Ankauf 2000 M
Weitere Teilnehmer des Wettbewerbes kann man hier: https://digital.zlb.de/ einsehen. Quelle ist Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau. Ausgabe 10.1926, H. 6, ab S.249 - 279. -------------------------------------------------------------------------------------------- Im selben Jahr
1925, als der Wettbewerb für das Hochhaus des "Dresdner
Anzeiger" lief, wurde der Vortrag eines der Wettbewerbsteilnehmer,
Prof. Adolf Muesmann, in der Zeitung "Der Industriebau" Heft X
am 15. Oktober 1925 zum Thema "Das Hochhaus" in der
technischen Hochschule Dresden veröffentlicht, in dem der Redner
auf die Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten zum Hochhausbau in
Deutschland im allgemeinen und in Dresden im besonderen einging.
Muesmann war 1921 - 1945 Professor für Hochbauten und Entwerfen, Städtebau und Siedlungswesen an der TH Dresden. Hier sein eigenes Wohnhaus von 1928. Foto: TK 2009, Adresse: Erlweinstraße 16
Tatsächlich
gebaut wurden am Schnittpunkt Dippoldiswalder Platz 1965- 66 zwei
Hochhäuser auf der anderen Seite des Platzes- Richtung Wilsdruffer- /
Seevorstadt. Allerdings geschah dies unter ganz anderen Parametern. Durch
das neue Konzept einer verkehrsgerechten Stadt für den wachsenden Autoverkehr entstand
hier eine große Kreuzung von Dr. Külz-Ring, Reitbahnstraße und einer
breiten Ausfallstraße nach Westen Richtung Plauen: die Budapester
Straße. |
|
||
EPOCHEN-ÜBERSICHT START KONTAKT LINKS | ||
|